Für dieses Wochenende (29.07. – 30.07.2016) war eigentlich eine längere Dolomitentour geplant, da aber das Wetter unbeständig angesagt wurde entschieden wir uns für die Kalkkögl. Freitag Mittag machten wir (Walter, Flo und ich) uns auf den Weg Richtung Adolph-Pichler-Hütte. Nach einer kurzen Stärkung gingen wir zum Einstieg der Blitzlicht an der Nadelsockelkante. Die Tour Blitzlicht wurde von Heinz Zak vollständig mit Bohrhaken eingerichtet und mit 6+ bewertet. Diesen Schwierigkeitsgrad sollte man auf alle Fälle beherrschen denn die Abstände können auch mal weiter sein. Die Tour ist für Kalkkögl Verhältnisse nicht brüchig, trotzdem blind zugreifen geht nicht.
Die erste Seillänge startet gleich mit toller Plattenkletterei. Schlüsselseillänge ist hier ein kleiner Überhang der unbedingt rechts geklettert werden soll da leichter. Links geht auch aber deutlich schwieriger. Die zweite Seillänge startet wieder mit einer Platte. Am Ende dieser Platte ist eine nicht unbedingt feste kurze Verschneidung zu überwinden danach ein Quergang nach rechts und noch ein paar Meter aufwärts zum Stand. Die dritte Länge startet mit einem Überhang der sich sehr schön auflöst. Guter Griff unterhalb vom kleinen Dach, danach kurz nach Rechts in die Verschneidung die mit guten Griffen nach oben leitet. Stand befindet sich nach kurzem Gehgelände an der steilen Schlusswand. Die letzte Seillänge ist das absolute Highlite der Tour. Diese Länge führt wunderschön und ausgesetzt an der Kante entlang. Zuerst tolle Piaz-Kletterei dann sehr steil an der Kante entlang. Schlüsstelstelle ist hier nach einem kleinen Podest ein gar nicht so leichter Aufsteher der auch ein wenig Mut verlangt. Hat man diesen erst mal überwunden kommt man in leichteres Gelände und nach einem Spreizschritt kommt man zum letzten Stand der Tour. Hier nochmal aufpassen da die letzte Sicherung schon sehr weit unterhalb von einem ist. Hier würde ein zusätzlicher Bohrhaken noch sehr nützlich sein. Danach brüchiges Gelände zu einem Plateau. Steinmänner weisen den Weg Richtung Schuttkar (AV-Scharte). Hier wieder auf markiertem Weg zurück zur Hütte. Am Plateau angelangt genossen wir noch die wunderschöne Kalkkögln in der Abendsonne. Auf der Hütte warteten uns bereits Alex und Geri die nachgekommen sind um am nächsten Tag mit von der Partie zu sein.
Nach einem sehr lustigen Hüttenabend machten sich Alex, Flo, Thomas und ich auf den Weg Richtung Riepenwand um die Tour Fliegerbandl zu klettern. Leider stiegen wir in eine falsche Tour ein, die auch noch Nass war (Bachmann). Nach erfolgreichen Rückzug der gar nicht so ungefährlich war da Thomas wieder abkletterte entschieden wir uns nicht mehr in die Tour einzusteigen da es schon sehr spät war. Doch ganz geschlagen gaben wir uns noch nicht und entschieden uns noch den Plattenweg (5+ eine Stelle sonst meist leichter) auf das Nordeck zu machen. Der Platten weg ist eine klassische brüchige Kalkkögl Tour die von Heinz Zak saniert wurde. Alle Stände sind gebohrt teilweise auch einige Bohrhaken in den Seillängen die den Weg weisen. Trotzdem immer noch eine Tour mit alpinem Charakter.
Die erste Seillänge führt über Platten rechts in eine markante Verschneidung wo sich auch nach ein paar Metern der Stand befindet. Die zweite Seillänge quert bis zu einem Kamin/Verschneidung. Diese hinauf und rechts über breites Band zum Stand. Die dritte Seillänge startet mit der Schlüsstelstelle (gesichert mit 2 Bohrhaken) der Tour. Zwei Meter Steil hinauf dann kurz nach rechts in brüchiges Schroffengelände bis zu Stand. Die vierte Seillänge startet sehr brüchig entlang einer Verschneidung zu einem alten Stand. Nun nach links auf Podest ausqueren. Hier befindet sich auch ein Bohrhaken der den Weiterweg vorgibt. Danach gerade hinauf bis zu einem Band auf diesem ca 10m nach
links wo sich der Stand befindet. Die letzten beiden Seillängen führen gerade hinauf zum Gipfelplateau wobei die erste der beiden eine der schöneren Seillängen ist.
Beim Abstieg den Steinmännern Richtung Schuttkar zwischen Nordeck und Riepenwand folgen. Sehr brüchiges und gefährliches Gelände. Über das Kar wieder zurück zum Einstieg. Die Tour sollte trotz der Sanierung nicht unterschätzt werden.
Walter und Geri kletterten den Gebhardt Weg auf die Steingrubenspitze sowie die Neutour an der Gipfelwand von Markus Bierbaumer.
Topos der Touren bekommt man auf der Adolph-Pichler-Hütte. Für den Plattenweg unbedingt die Topo nach der Sanierung verwenden. Die Beschreibung im Orgler Führer stimmt nicht mehr, da sich die Standplätze verändert haben.